MediNetS – Medizin-Netzwerk-Sachsen
„MediNetS“ startet mit Kooperation zur Versorgung von Krebspatienten.
Gespräche mit weiteren Partnern begonnen.
Mit dem MediNetS – Medizin-Netzwerk-Sachsen – starten die ELBLANDKLINIKEN Stiftung & Co.KG und das Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden ein Netzwerk, um Patienten auch künftig ungeachtet ihres Wohnorts sicher und qualitativ hochwertig versorgen zu können. Wesentliche Elemente dieser für weitere sächsische Krankenhäuser offenen Zusammenarbeit sind der fachliche Austausch von Experten, eine telemedizinische, spezialisierte Patientenversorgung sowie Leistungen in den Bereichen Labordiagnostik, Medikamente oder Logistik. Hinzu soll eine Vereinbarung mit den Krankenkassen kommen, in der sich die Mitgliedskrankenhäuser verpflichten, zusätzliche Qualitätsstan- dards einzuhalten. In einem ersten Schritt werden Krebspatienten aus dem Einzugsbereich des Standortes Riesa der ELBLANDKLINIKEN vom MediNetS profitieren. Durch eine engere Zusammenarbeit der Riesaer Krebsärzte mit der Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie des Dresdner Uniklinikums werden die hier betreuten Patienten frühzeitiger als bisher durch die Strahlentherapeuten mitbetreut.
Das MediNetS kann ungeachtet der demografisch bedingten Zunahme an Krebspatienten und dennoch gleichbleibender ärztlicher Kapazitäten eine optimale Versorgung der Patienten sicherstellen.
Professor Michael Albrecht, Medizinischer Vorstand des Dresdner Uniklinikums, und Frank Yuji Ohi, Vorstand der ELBLANDKLINIKEN Stiftung, stellten der Öffentlichkeit im Juni gemeinsam mit Professor Michael Baumann, unter anderem Direktor der Klinik für Strahlentherapie und Radio-onkologie des Dresdner Uniklinikums und PD Dr. Michael Dechant, Ärztlicher Direktor des ELBLANDKLINIKUMs Riesa, erstmals das Konzept des MediNetS vor.
Präsentation des Logos „MediNetS“
v.l.n.r.: Prof. Dr. Michael Baumann, Prof. Dr. Michael Albrecht (Uniklinikum), Frank Ohi, PD Dr. Michael Dechant
Das Netzwerk basiert auf den Erfahrungen, die die beiden Gründungsmitglieder in den vergangenen zehn Jahren bereits gemacht haben. Zum Beispiel beim regionalen Brustkrebszentrum am Universitäts KrebsCentrum. Die Zusammenarbeit der beiden Häuser in diesem Zentrum gewährleistet eine leitliniengerechte Versorgung der Patientinnen. Im Rahmen des MediNetS soll diese Vorgehensweise auf eine Vielzahl weiterer stationär
zu behandelnder Krebserkrankungen ausgeweitet werden. Mit Professor Baumann gehört ein Krebsexperte
zu den Initiatoren des MediNetS. Als Gründungsdirektor des Universitäts KrebsCentrums und international hoch angesehener Strahlentherapeut sind er und seine Klinikmitarbeiter bereits heute wichtige Ansprechpartner der Riesaer Krebsärzte. Denn die Strahlentherapie gehört zu den wichtigsten Behandlungsformen bei Tumorerkrankungen.
Wir als ELBLANDKLINIKEN verfügen selbst über keine eigene Strahlenklinik und überweisen unsere Patienten zur Weiterbehandlung an andere Krankenhäuser.
Dank des MediNetS lassen sich die Abläufe in der Krebstherapie nun weiter optimieren. Dazu gehören unter anderem krankenhausübergreifende Fallbesprechungen der Ärzte oder zu etablierende Standards zur zeitnahen Weiterbehandlung der Patienten.
Ziel der ELBLANDKLINIKEN ist es, langfristig als kommunale Krankenhausgruppe im Landkreis Meißen und im Freistaat Sachsen die Gesundheitsversorgung mit hoher Qualität für die Bevölkerung anzubieten. Hierfür ist es wichtig, Kooperationspartner zu finden, mit denen Qualitätsansprüche definiert und in die Realität umgesetzt und ständig überprüft werden, In dem Netzwerk kann jedes Krankenhaus seine Stärken ausspielen. Vielen Patienten ist es wichtig, wohnortnah behandelt zu werden. Durch eine verbesserte Koordination und eine enge ärztliche Zusammenarbeit bei jedem einzelnen Fall lässt sich dieser Wunsch oftmals erfüllen. Wenn jedoch eine spezielle Ausstattung und bestimmte Experten notwendig sind – etwa bei der Strahlentherapie – erhalten die Krebspatienten beim Netzwerkpartner eine Behandlung auf höchstem Niveau.
Die Qualität einer Krankenhausbehandlung und deren Ergebnis hängen von vielen Faktoren ab. Hierzu zählen unter anderem die bezüglich einer Therapieform oder Erkrankung vorhandene Erfahrung der behandelnden Ärzte, die Ausstattung des Krankenhauses oder das Qualitätsmanagement einer Klinik.
Hinzu kommen weitere Punkte, auf die Patienten einen großen Wert legen – zum Beispiel die Wartezeiten auf eine Behandlung oder die Abläufe bei der Entlassung aus dem Krankenhaus. Zu diesen und weiteren Punkten wollen die Initiatoren des MediNetS zusammen mit der AOK PLUS Standards vereinbaren, die für alle Mitglieder verbindlich sein sollen. Auf diesem Weg lassen sich Behandlungszeiten verkürzen und gegebenenfalls auch die Ergebnisqualität weiter verbessern. Dies kann auch zu sinkenden Folgekosten von Krankenhausbehandlungen führen.
Wir arbeiten ohnehin schon Jahre mit dem Dresdner Universitätsklinikum zusammen, dennoch wollen wir weitere Schritte gehen und dabei soll die Behandlungsqualität immer im Vordergrund stehen. Wir werden uns mit dem Uniklinikum auf Behandlungsstandards festlegen, die dann an jedem Standort auch umzusetzen sind.
„Die Präsentation des MediNetS erfolgt ganz bewusst am Standort Riesa der ELBLANDKLINIKEN. Damit zeigen wir, dass eine Verständigung auf Behandlungsstandards auch in der Peripherie ankommt“, so Frank Yuji Ohi weiter. In einem ersten Schritt entwickeln die Netzwerkpartner ein Modell für die Behandlung onkologischer Fälle. Neben dem Know-how einer interdisziplinären Versorgung von Krebspatienten geht es in einem ersten Schritt darum, die strahlentherapeutische Fachkompetenz des Uniklinikums in die Region zu tragen.
Der Behandlungserfolg in der Strahlentherapie hängt ganz besonders von der technischen Ausstattung und dem Erfahrungsschatz aller in die Versorgung eingebundener Berufsgruppen ab.
Diese Expertise stellen wir gern allen Patienten der ELBLANDKLINIKEN zur Verfügung.
Als universitäre Einrichtung engagieren wir uns zudem stark in der patientennahen Forschung und bieten in diesem Zuge eine große Zahl an innovativen Therapieformen an. „Im Rahmen des MediNetS können auch die Patienten des Landkreises Meißen zeitnah davon profitieren“, sagt Prof. Michael Baumann.
Das MediNetS gibt zudem eine Antwort auf die sich verändernden Rahmenbedingungen in der Region sowie der Krankenversorgung in Deutschland: Eines der Ziele des Netzwerks ist es, die Patienten angesichts der demografischen Situation, des medizinischen Fortschritts und der ökonomischen Herausforderungen auch künftig optimal zu behandeln – ganz egal, ob sie in einer Großstadt oder in einer ländlichen Region leben.