Invasive Diagnostik & interventionelle Therapie
im Herzkatheterlabor
Die Koronare Herzerkrankung (Herzkranzgefäßverkalkung) stellt die häufigste Todesursache in den Industrieländern dar. Sie ist Ursache für ca. 20% aller Todesfälle in Deutschland.
Im Rahmen einer Koronarangiographie (Linksherzkatheter) werden mittels eines sogenannten transradialen Zugangs (Eintrittsschleuse über die Arteria radialis, der sogenannten Pulsschlagader) über in der Regel das rechte Handgelenk oder, falls dies nicht möglich ist, über die Leistenschlagader (in der Regel rechte Leiste) spezielle diagnostische Katheter zum Herzen vorgeschoben. Über diese Katheter wird dann Kontrastmittel in die Herzkranzgefäße gespritzt, so dass z.B. Engstellen oder Gefäßverschlüsse erkannt werden können.
Diese Engstellen (Stenosen) oder Gefäßverschlüsse werden, falls sie dafür geeignet sind, in aller Regel in gleicher Sitzung auch behandelt, z.B. mittels Ballonaufdehnung (PTCA) und anschließendem Einbau einer üblicherweise medikamentenbeschichteten Gefäßstütze (Stentimplantation).
Im Einzelfall kommen bei uns hochspezielle Behandlungsverfahren für ausgewählte Risikopatienten in Frage, wie z.B. die sogenannte Blade-Angioplastie (cutting-ballon-PTCA = Aufweitung von Herzkranzgefäßverengungen mittels Längseinschneiden des Kalks über Mikromesser, die auf einem Ballon montiert sind) oder spezielle Absaugkatheter, mit deren Hilfe mittels Vakuum Gerinnsel aus den Herzkranzgefäßen abgesaugt werden können.
Ebenso verfügen wir über eine hochmoderne sogenannte intrakoronare Druckdrahtmessung (Pressure Wire, FFR-Messung), mit deren Hilfe wir während der Gabe eines speziellen Medikamentes in den Herzkranzgefäßen unmittelbar im Bereich der vermuteten aber optisch grenzwertigen Engstelle direkt die Notwendigkeit des Einbaus einer Gefäßstütze extrem genau und mit sehr großer Sicherheit ausmessen können. So werden unnötige Stentimplantationen im Sinne der Patientensicherheit vermieden.
Seit November 2015 bieten wir in Riesa erstmals eine ortsnahe moderne und professionelle Versorgung von Herzinfarkten 24 Stunden „rund um die Uhr“ an. Dies erspart dem Patienten damit lange Fahrtzeiten in die umgebenden Zentren.
Viele weitere moderne Verfahren finden in unserem Herzkatheterlabor statt.
Bei Vorhofflimmern kann unter bestimmten Voraussetzungen ein Verschluss des Vorhofohres mit einem Filter zum Schutz vor Schlaganfällen (Watchman, Vorhofohrverschlusssystem) durchgeführt werden. Wir bauen diese Systeme ebenfalls sehr erfolgreich in Riesa ein.
Zum Schutz vor zu langsamem Herzschlag oder bösartigen Herzrhythmusstörungen implantieren wir verschiedene Aggregate vom einfachen Herzschrittmacher bis zum komplexen Resynchronisationsdefibrillator (CRT-D) in enger langjähriger Kooperation mit der kardiologischen Gemeinschaftspraxis Dres. Stenzel/Ebert/Otto aus Riesa.
Seit August 2015 arbeiten wir darüber hinaus in unserer Abteilung mit einem langjährig erfahrenen Expertenteam zusammen, welches sogenannte elektrophysiologische Untersuchungen (EPU) mit Ablation (Verödung) von bestimmten Herzrhythmusstörungen in unserem Herzkatheterlabor in Riesa durchführt.