Die patientenindividuelle computergestützte Planung und Instrumentierung ihrer Knietotalendoprothese
Nach Knieendoprothesenimplantationen bei Kniearthrose infolge natürlichem oder unfallbedingtem Gelenkverschleiß verbleiben weltweit leider bei bis zu 20 % der operierten Patienten Funktionseinschränkungen und Schmerzen am Kniegelenk.
Zur Optimierung dieser Situation werden beispielsweise patientenindividuelle Implantate genutzt. Allerdings erfüllen leider auch diese die Erwartungen der Patienten nicht immer.
Wir setzen eine andere Methode ein, die der patientenindividuellen digitalen Planung und Nutzung patientenspezifischer Instrumente. Diese kann das Ergebnis der Knieendoprothesenoperation deutlich verbessern und nutzt zudem bewährte Implantate namhafter Hersteller, so dass in Wechselsituationen rasch und ohne lange Wartezeiten für den Patienten Ersatzimplantate zur Verfügung sehen.
Der Operateur kann während der gesamten Planungsphase und im Rahmen der Operation jederzeit auf den Ablauf Einfluss nehmen und auf das herkömmliche Vorgehen umschwenken.
Wie ist der Ablauf im Einzelnen?
Durch die Anfertigung einer obligaten Ganzbeinaufnahme und einer strahlungsfreien Magnetresonanztomografie (MRT) des zu operierenden Kniegelenkes vor der Operation, kann die individuelle Anatomie des Patienten genau bestimmt werden. Es wird dann ein exaktes Planungsmodell des Kniegelenkes angefertigt.
Daraufhin kann der Operateur das geeignete Implantat für den Patienten auswählen und anhand von Schnitten im Computer die perfekte Ausrichtung der Implantate überprüfen, so dass z. B. O- bzw. X-Beine korrigiert und Gelenkinstabilitäten sowie Beweglichkeitseinschränkungen ausgeglichen werden können.
Sind diese Planungsschritte abgeschlossen, werden patientenindividuelle und sterile Schnittschablonen produziert. Diese, nur für den einzelnen Patienten einsetzbaren Instrumente helfen während der Operation das Kunstgelenk größengerecht und exakt zu positionieren.
Die Operationszeit ist durch die patientenindividuelle Instrumentierung kürzer. Damit werden Operationsrisiken, wie z. B. Blutverlust, das Risiko für Thrombosen und Embolien minimiert. Der wichtigste Vorteil aber ist die Minimierung chirurgischer Ungenauigkeiten.
Langfristig kann das bedeuten: Je genauer das künstliche Kniegelenk an die patienteneigene Anatomie angepasst ist, desto länger hält das Implantat.