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ELBLAND Augenzentrum

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Prof. Dr. med. Andreas Böhm

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Frau Jähner

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Hornhautkrankheiten

 

Die Hornhaut ist das Fenster Ihres Auges. Sie bildet gemeinsam mit der Augenlinse das optische System des Auges. Nur wenn die Hornhaut klar und gleichmäßig gekrümmt ist, wird das Gesehene scharf auf der Netzhaut abgebildet. Und nur dann können Sie gut sehen. Ist die Hornhaut getrübt oder ungleichmäßig gekrümmt, ist das Sehen eingeschränkt - manchmal sogar bis zur Blindheit.

 

Die zugrundeliegenden Erkrankungen sind meist gut behandelbar. Wichtig für eine erfolgreiche Behandlung ist aber eine frühe Diagnosestellung. Dafür ist neben der normalen augenärztlichen Untersuchung mit Sehtest und Spaltlampenmikroskopie häufig auch eine spezifische Diagnostik nötig.

 

Welche Erkrankungen können zu Trübungen oder ungleichmäßiger Krümmung der Hornhaut führen und was kann man dagegen tun:

 

Hornhautverletzungen (Erosio corneae)

Eine Erosio ist eine Abschürfung der obersten Hornhautschicht, des sog. Epithels. Dies kann durch oberflächliche Verletzungen durch z.B. Fingernägel oder Palmenwedel entstehen oder durch zu lange getragene bzw. schlecht sitzende Kontaktlinsen. Die freiliegenden Nervenenden verursachen einen starken Schmerz und führen zu vermehrtem Tränenfluss, Rötung, Lichtscheu und Lidschwellung. Auch das Sehvermögen ist deutlich herabgesetzt. Therapiert wird dies mit Augentropfen oder -salben, Tabletten oder Verbandskontaktlinsen. Damit heilt eine Erosio meist folgenlos ab. Sollte die Erosio sich allerdings trotz Therapie nicht verschließen, kann eine Amnionmembran-Deckung notwendig werden. Die Amnionmembran ist ein aus der Plazenta (Mutterkuchen) gewonnenes Gewebe. Sie wird auf die offene Hornhautstelle aufgenäht. Diese Operation wird unter örtlicher Betäubung durchgeführt und dauert wenige Minuten. Die Amnionmembran wirkt zum einen wie ein schützender Verband und unterstützt zum anderen die Heilung der Hornhaut durch die Abgabe von wundheilungsfördernden Stoffen. Wenn die Erosio unter der Membran abgeheilt ist, wird diese wieder entfernt. Manchmal jedoch kann die Erosio auch noch nach Monaten bis Jahren immer wieder aufreißen. In diesen Fällen muss durch eine Abtragung der Epithelschicht der Hornhaut (Abrasio corneae) die Hornhautstelle geglättet werden, damit die oberste Zellschicht wieder fest auf der darunterliegenden Schicht verwächst. Diese Behandlung wird unter örtlicher Betäubung durchgeführt und dauert weniger als 1 Minute.

 

Hornhautentzündungen (Keratitis)

Eine Keratitis ist eine Entzündung der Hornhaut. Die Entzündung kann von außen etnstehen, wenn Krankheitserreger z.B. durch eine Erosio in die Hornhaut eindringen. Die Beschwerden sind ähnlich denen einer Erosio und die Behandlung erfolgt durch Augentropfen, Augensalben und ggf. Tabletten. Eine Keratitis kann aber auch ohne äußerliche Verletzung von innen als Folge von anderen Augenerkrankungen entstehen, wie z.B. durch eine Regenbogenhautentzündung oder als Folge von Allgemeinerkrankungen (vor allem Rheuma). Diese Art der Keratitis ist heimtückisch, denn häufig fehlen der Schmerz und die Lichtscheu. Einziges Symptom ist dann meist nur die Sehverschlechterung. Bei Verdacht sollte umgehend der Augenarzt aufgesucht werden, damit bei Bestätigung des Verdachtes sofort mit der Therapie begonnen werden kann. Diese besteht aus intensiver Augentropfen und –salbenbehandlung und ggf. Tabletten. Eine Keratitis heilt meist folgenlos ab. Manchmal entsteht jedoch eine Hornhautnarbe, die das Sehvermögen dauerhaft einschränkt. In diesem Fall muss ein operativer Eingriff erwogen werden.

 

Hornhautgeschwür (Ulcus corneae)

Ein Ulcus corneae ist ein Substanzdefekt der Hornhaut. Es entsteht meist durch eine Läsion der obersten Hornhautschicht (Erosio corneae). Durch die Läsion können Erreger in die Hornhaut eindringen und das Gewebe der Hornhaut quasi „auffressen“. Zwei mögliche, schwere Komplikationen machen ein Ulcus zu einem absoluten Notfall. Es kann zur Durchlöcherung der Hornhaut und zu einer Fortleitung der Erreger ins Augeninnere mit der Gefahr einer Erblindung oder gar dem Verlust des Auges kommen. Ein Hornhautulcus ist häufig extrem schmerzhaft und wird von Rötung, vermehrtem Tränenfluss, Lichtscheu und Lidkrampf begleitet. Das Sehen ist meist erheblich eingeschränkt. Therapiert wird mit Augentropfen oder –salben und ggf. Tabletten. Darunter heilt das Ulcus unter Bildung einer Narbe ab. Bei fehlender Heilung unter medikamentöser Therapie kann eventuell eine Amniondeckung oder im Falle einer Perforation eine Bindehautdeckung  bzw. eine Keratoplastik  a chaud (notfallmäßige Hornhauttransplantation) notwendig werden. Ist die Entzündung sogar in das Augeninnere fortgeleitet, ist möglicherweise auch eine operative Spülung des Augeninneren erforderlich. Das Ausmaß der Operation ist vom Schweregrad der Erkrankung abhängig.

 

Hornhautnarben

Unabhängig davon, ob Narben infolge einer Keratitis, eines Ulcus oder nach Verletzungen entstanden sind, können sie das Sehvermögen erheblich einschränken. Wenn konservative Therapieversuche mittels Augentropfen die Narbe nicht verblassen lassen, muss sie operativ entfernt werden. Bei oberflächlichen Narben kann das Narbengewebe durch eine Abrasio corneae entfernt werden. Bei tiefen Narben ist nur eine Hornhauttransplantation erfolgversprechend.

 

Hornhautdegeneration

Hornhautdegenerationen sind Veränderungen der Hornhaut, die im Rahmen der Alterung oder nach Hornhauterkrankungen bzw. –verletzungen entstehen können. Da die Hornhaut dadurch ihre Transparenz verliert, ist das Sehvermögen zum Teil erheblich herabgesetzt. Ein Beispiel ist die Bandkeratopathie, bei der es zu bandförmigen Kalkeinlagerungen in der Hornhautoberfläche kommt. Ursache sind langwährende Augenerkrankungen und bestimmte Allgemeinerkrankungen. Behandelt wird dies durch eine EDTA-Abrasio. Hierbei wird nach Abkratzen der obersten Hornhautschicht (Abrasio) das in der Hornhaut eingelagerte Kalk durch EDTA herausgelöst. Die Behandlung wird unter örtlicher Betäubung durchgeführt und kann bis zu 30 Minuten dauern.

 

Hornhautdystrophie

Hornhautdystrophien sind meist beidseitige angeborene Veränderungen der Hornhaut. Diese Veränderungen können in jeder Schicht der Hornhaut auftreten. Manche verursachen keine Sehbeeinträchtigung, andere, wie z.B. die Cornea guttata/Fuchs-Endotheldystrophie, können das Sehen  mitunter erheblich beeinträchtigen. Bei der Cornea guttata kommt es zu fokalen  Kollagenanhäufungen (Guttae) zwischen Endothel und Descemet-Membran (den innersten Schichten der Hornhaut), die offenbar durch gestresste oder abnormale Endothelzellen gebildet werden. Mit zunehmender Zahl und Größe der Guttae gehen Endothelzellen zugrunde. Endothelzellen haben die Aufgabe, das Wasser, was natürlicherweise langsam aus dem Augeninneren in die Hornhaut sickert, wieder aus der Hornhaut herauszupumpen. Mit abnehmender Endothelzellenzahl verringert sich diese Pumpleistung zunehmend und es kommt zur Wassereinlagerung (Ödem) der Hornhaut, wodurch diese ihre Transparenz verliert. In frühen Stadien der Erkrankung bessert sich der Befund und damit die Sehverschlechterung im Tagesverlauf, indem das Wasser aus der Hornhaut bei offenem Auge „verdampft“. Zusätzlich kann durch Augentropfen oder -salben versucht werden, das Wasser aus der Hornhaut zu „ziehen“. Mit dieser Therapie kann aber nur der Krankheitsverlauf verzögert, nicht jedoch aufgehalten werden. Es kommt innerhalb von Monaten bis Jahren zu einer zunehmenden, nicht mehr reversiblen Sehbehinderung. Zusätzlich können Beschwerden und Komplikationen aufgrund der Bildung von Epithelblasen, Ulzera, Vernarbung und Vaskularisation auftreten. Unbehandelt führt die Krankheit quasi zur Erblindung, die mit Schmerzen verbunden sein kann. Ist die Sehbeeinträchtigung sehr ausgeprägt oder bestehen Schmerzen, ist eine Hornhautübertragung (Keratoplastik) notwendig.

 

Keratokonus

Ein ungleichmäßige Krümmung der Hornhaut besteht z.B. bei einem Keratokonus. Der Keratokonus ist eine Erkrankung, die vor allem junge Menschen betrifft. Sie ist gekennzeichnet durch eine zunehmende, kegelförmige Vorwölbung und Ausdünnung der Hornhaut infolge einer Gewebeschwäche. In frühen Krankheitsstadien ist eine häufige Neuanpassung der Brille bzw. Kontaktlinse mit Veränderung der Zylinderachse und wechselnder Sehstärke typisch. Zusätzlich können Schatten an Buchstaben und Gegenständen, sowie Schlieren oder sternförmige Strahlen, die von Lichtquellen ausgehen auffallen. In späten Krankheitsstadien ist das Sehvermögen erheblich beeinträchtigt und nicht mehr durch Brille oder Kontaktlinse zu bessern. Es handelt sich um eine Erkrankung mit einem sehr variablen Verlauf. Es ist möglich, lange Zeit ein gutes Sehvermögen durch Brille oder Kontaktlinse zu haben und nur selten diese neu anpassen zu müssen. Es kann aber auch sein, dass die Erkrankung rasch mit einer zunehmenden, nicht durch Brille oder Kontaktlinse korrigierbaren Sehbeeinträchtigung voranschreitet. Wichtig sind daher regelmäßige Kontrollen beim Augenarzt mit Prüfung der Sehstärke, Ermittlung der Brillenstärke und –fast unverzichtbar- der Durchführung einer Hornhauttopographie. Zeigt sich bei diesen Untersuchungen ein Anhalt für ein Voranschreiten der Erkrankung, besteht die Möglichkeit des „Corneal Collagen Cross-Linking“ (CXL) (Kollagenvernetzung der Hornhaut mit Riboflavin und UVA).  Mit dieser Behandlung wird die weichere Hornhaut mittels "Brückenbildung" im Gewebe gefestigt und damit die Möglichkeit geschaffen, das weitere Voranschreiten der Erkrankung und somit eine weitere Sehverschlechterung zu verhindern. Die Behandlung erfolgt ambulant unter örtlicher Betäubung im Operationssaal und dauert ca. 45 Minuten. Zu Beginn der Behandlung wird die oberste Hornhautschicht entfernt. Danach wird 30 Minuten lang Vitamin B2 auf die Augenoberfläche getropft und anschließend für 10 Minuten mit UVA-Licht bestrahlt. Nach der Behandlung müssen für einige Tage eine Augensalbe und Tabletten genommen werden. Vor der Behandlung sollte eine Untersuchung in unserer Hornhautsprechstunde erfolgen, um die Durchführbarkeit zu prüfen. Bei einem sehr fortgeschrittenen Keratokonus kann unter Umständen nur noch durch Ersatz der verkrümmten Hornhaut mit einem Transplantat (perforierende Keratoplastik) geholfen werden.

 

Hornhauttransplantation (Keratoplastik)

Der Ersatz des erkrankten Gewebes kann auf zwei verschiedene Arten erfolgen: durch die schichtweise Hornhautübertragung (lamelläre Keratoplastik) oder die durchgreifende Hornhautübertragung (perforierende Keratoplastik).

 

Die lamelläre Keratoplastik ist nur für solche Erkrankungen sinnvoll, die nicht die gesamte Hornhaut betreffen. In unserem Hause führen wir die Descemetmembran-Endothel-Keratoplastik (DMEK) durch. Hierbei handelt es sich um ein neueres und sehr schonendes Verfahren zur Behandlung von Erkrankungen der inneren Hornhautschichten w.z.B. der Fuchs-Endotheldystrophie. Dabei wird ausschließlich die hauchdünne Innenschicht der Hornhaut bestehend aus Descemetmembran und Endothel ersetzt. Vorteil dieser OP-Methode ist eine schnelle Besserung der Sehleistung und Erreichen einer sehr guten Sehfähigkeit.

 

Die perforierende  Keratoplastik hingegen ersetzt alle Schichten der eigenen Hornhaut. Diese ist notwendig, wenn ein Krankheitsprozess die gesamte Hornhaut durchsetzt hat. Dabei wird zuerst die Mitte der Hornhaut mit einem speziellen Rundmesser (Trepan) ausgestanzt und entfernt. Anschließend wird das Hornhautgewebe des Spenders (Transplantat) mit passender Größe in das verbliebene Hornhautbett eingenäht. Dafür wird extrem dünnes Nahtmaterial verwendet und in der Regel eine Nahttechnik (doppelt fortlaufende Naht), die für ein besseres Einheilen der Spenderhornhaut sorgt. Das Sehvermögen bessert sich allmählich und das bestmögliche Sehvermögen wird meist erst 6 bis 12 Monate nach der Operation erreicht – auch, wenn in einigen Fällen bereits am ersten Tag nach dem Eingriff ein verbessertes Sehvermögen festgestellt wird. Nach ca. 12 Monaten werden die Fäden wieder entfernt.

 

Unabhängig von der Operationsmethode müssen in den ersten Monaten nach der Operation regelmäßig Augentropfen genommen werden und regelmäßige Kontrollen beim Augenarzt erfolgen, um die bestmöglichen Voraussetzungen für ein optimales Einheilen des Transplantates zu schaffen.


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