Zertifizierte Stroke Unit - Schlaganfallstation am ELBLANDKLINIKUM Meißen
Mit der im Jahr 2011 gegründeten Klinik für Neurologie unter der Leitung von Chefarzt Prof. Dr. med. Martin Wolz erweiterte sich das medizinische Spektrum des ELBLANDKLINIKUMS Meißen erheblich. Schon im Juli 2012 wurde dabei eine Spezialstation für Schlaganfälle, die sog. Stroke Unit, etabliert.
Eine Stroke Unit ist eine Überwachungsstationen, die über alle apparative und personelle Möglichkeiten verfügt, um die teils schwer betroffenen Schlaganfallpatient:innen in ihrer kritischen Phase zu versorgen. Während der Akutphase, die etwa 1-4 Tage dauert, werden engmaschig neurologischer Status und Vitalparameter überwacht und aufwendige Therapien, wie kontinuierliche Blutdrucksenkung, Herzrhythmuseinstellung oder Sauerstoffgabe gestartet. Mit 6 Überwachungsbetten erhielt die Stroke Unit Meißen im Juni 2013 ihr erstes Zertifikat der Deutschen Schlaganfallgesellschaft (DSG) als Regionale Stroke Unit. Damit ist sie für die Schlaganfallversorgung im gesamten Landkreis Meißen zuständig.
Nach Stabilisierung ihres Zustandes werden Schlaganfallpatient:innen auf die neurologische Allgemeinstation verlegt, wo Spezialuntersuchungen zur Ursachensuche, die Einstellung der Sekundärprophylaxe, erste Therapien der Herz-Kreislauf-Risikofaktoren und schon frühe Rehabilitationsmaßnahmen erfolgen. Für letztere ist ein Team an professionellen Physio- und Ergotherapeut:innen sowie Logopäd:innen der ELBLANDKLINIKEN täglich im Einsatz. Es findet auch weiterhin eine intensivierte ärztliche Betreuung und Pflege statt, da nach einem Schlaganfall häufig länger schwere Einschränkungen, wie Schluckstörungen oder Sturzgefahr bestehen. Dieses Konzept nennt man Comprehensive Stroke Unit, wofür die Stroke Unit Meißen 2016 erstmals zertifiziert wurde. Seit Juni 2022 stehen dafür 10 Überwachungsbetten und 12 sog. Enhanced Care Betten zur Verfügung, womit jährlich fast 1000 Schlaganfälle behandelt werden.
Durch die enge Verzahnung mit der Rehabilitationsklinik der ELBLANDKLINIKEN-Gruppe in Großenhain können Frührehabilitation und Anschlussheilbehandlung nahtlos fortgeführt werden. Der beiderseitige fachliche Austausch zwischen Akutklinik und Rehabilitationsklinik machen ein kontinuierliches, gut abgestimmtes, individuelles Behandlungskonzept auf sehr hohem Niveau möglich. Viele Patient:innen können trotz Schlaganfalldiagnose aber nach Hause entlassen werden. Unterstützung erhalten Sie dann von unserem Nachsorgekonzept SOS-Care, welches in Kooperation mit der Universitätsklinik Dresden seit 2022 den Umgang mit der Erkrankung erträglicher macht (sos-net.de/das-netzwerk/struktur/sos-care)
Im ELBLANDKLINIKUM Meißen steht für die Versorgung von Patient:innen mit Schlaganfallverdacht hochmoderne Medizintechnik, wie beispielsweise ein modernster 256-Zeilen-Spektral-Computertomograph und ein 3-Tesla-MRT unter neuroradiologischer Fachkompetenz zur Verfügung. Ein Ultraschallgerät der neuesten Generation ergänzt die Gefäßdiagnostik. Zur Diagnostik der häufigen Schluckstörungen wird von unseren zertifizierten Logopäd:innen eine fiberendoskopische Schluckuntersuchung (sog. FEES) eingesetzt.
Das Meißner Team versorgt telemedizinisch auch neurovaskuläre Notfälle in den Standorten Radebeul und Riesa der ELBLANDKLINIKEN. Darüber hinaus ist das ELBLANDKLINIKUM Meißen seit 2014 regionales Nebenzentrum im Schlaganfallnetzwerk Ostsachsen. Dies ermöglicht rund um die Uhr eine neuroradiologische Mitbeurteilung und Weiterversorgung besonders schwerer Schlaganfälle auf universitärem Niveau im Dresdner Neurovaskulären Zentrum (Dresdner NeurovaskulärenCentrum | DNVC — Deutsch (uniklinikum-dresden.de)). Das ELBLANDKLINIKUM Meißen war 2018 auch Gründungsmitglied des Neurovaskulären Netzwerkes Südbrandenburg/Ostsachsen (sos-net.de). Seitdem werden komplizierte neurovaskuläre Fälle in interdisziplinären Tele-Konferenzen mit Zentren der Maximalversorgung wöchentlich besprochen.