Alkohol- und Medikamentenabhängigkeit
Die Behandlungsdauer beträgt 1 Woche (einfache Alkoholentgiftung) oder 3 Wochen (Regelbehandlung bei Alkoholabhängigkeit als sogenannter "qualifizierter Entzug", der eine Regelbehandlung mit psychotherapeutischen Elementen darstellt).
Nach einer initialen Entgiftung wird ein verhaltensmedizinisches, motivationsförderndes und edukatives Setting angeboten, was die Patienten befähigen soll, sich für weitere Hilfen zu entscheiden, sie anzunehmen und zu nutzen. Bei chronisch und mehrfach geschädigten alkoholabhängigen Patienten kann der Aufenthalt auch länger als 3 Wochen dauern.
Der aus therapeutischen Gründen bevorzugte Aufnahmemodus ist die geplante Aufnahme nach telefonischer Voranmeldung durch den behandelnden ambulanten Arzt (in der Regel der Hausarzt) oder die Suchtberatungsstelle, die eine zumindest basale Behandlungsmotivation prüfen und attestieren.
Eine notfallmäßige Aufnahme über die NFA der Klinik ist ab einem mittelschweren Entzugssyndrom bei entsprechender Motivation möglich. Weitere Indikationen sind ein unmittelbar drohender Rückfall oder nicht intensivüberwachungspflichtige Intoxikationen mit psychiatrisch relevanten Verhaltensstörungen.
Schwere Intoxikationen werden primär intensivmedizinisch-internistisch behandelt . Nach Abklingen der Intoxikation wird bei entsprechendem Behandlungswunsch eine zeitnahe Aufnahme auf der Suchtstation angeboten.
Bei einer Medikamentenabhängigkeit dauert die Behandlung in der Regel länger und richtet sich nach Art und Menge der eingenommenen Medikamente. Ziel der Behandlung ist neben der Entgiftung die Wahrnehmung der Erkrankung als solche und die Befähigung zur Inanspruchnahme weiterer Hilfen im ambulanten und stationären Sektor (AEB). Kontakte zur ambulanten Suchtberatung werden angebahnt, sofern sie nicht schon bestanden. Auch verschiedene Selbsthilfegruppen stellen sich regelmäßig auf der Station vor. Das Konzept einer Alkoholentwöhnungsbehandlung wird ebenfalls regelmäßig durch eine Vertreterin einer Rehabilitationseinrichtung erläutert.
Nach der stationären Behandlung soll sich der regelmäßige Besuch einer Suchtberatungsstelle anschließen, da nur von dort aus über den Rentenversicherungsträger eine Entwöhnungsbehandlung beantragt werden kann. Direktverlegungen aus der Klinik sind die Ausnahme.
Das Leistungsspektrum des Gesamtkrankenhauses kann zur Behandlung von aktuell relevanten Begleiterkrankungen ergänzend in Anspruch genommen werden.
Die therapeutischen Angebote umfassen u.a.
- in den ersten Tagen die Entgiftungsbehandlung, u.U. mit unterstützender Gabe von Medikamenten unter enger klinischer Beobachtung; Lichttherapie möglich
- komorbide Erkrankungen wie z.B. Angststörungen, Depressionen oder Psychosen werden nach vollständigem Abklingen einer Entzugssymptomatik mitbehandelt
- suchtspezifische, psychologisch und ärztlich geleitete Gruppengespräche zur Vertiefung von Krankheitseinsicht und Abstinenzmotivation
- supportive psychologische Einzelgespräche, konfliktzentrierte Gesprächskrisenintervention
- Gruppenpsychotherapie als Regulative Musiktherapie,
- Entspannungsverfahren (konzentrative Entspannung),
- Soziotherapien wie Ergotherapie, Gruppensingen, Tanztherapie, Beschäftigungstherapie, gemeinsame Wanderungen, Arbeitstherapie (in der Krankenhausgärtnerei),
- Sport- und Bewegungstherapie mit Morgensport, Sporttherapie, Fahrradergometertraining (einzeln, individuell), Tischtennis, Bowling
Bitte beachten Sie die folgenden Anweisungen zur Vorbereitung auf Ihren Aufenthalt
mitzubringen sind
- Einweisung vom Hausarzt
- Vorbefunde
- Kleidung für 3 Wochen
- Sportbekleidung
- festes Schuhwerk
- Handtücher und Hygieneartikel
- Pflegeutensilien ohne Alkohol
- Wecker
- 5,- € Pfandgebühr für Schranknutzung
- ggf. Zigaretten, Antibabypille
verbotene Gegenstände & Substanzen
- Alkohol und Drogen
- Medikamente außer homöopathische Mittel
- Waffen
- scharfe oder spitze Gegenstände (z.B. Nassrasierer, Nagelscheren und -pfeilen, Pinzetten)
- elektronische Geräte außer Mobiltelefon
Eine Anreise mit dem eigenen PKW ist untersagt.
Für weitere Fragen zu Ihrem Aufenthalt im ELBLANDKLINIKUM Radebeul stehen Ihnen gern unsere Ärzte und das Pflegepersonal zur Verfügung.
Sie erreichen uns unter: +49 351 833-4010